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Woyzeck

Theater an der Ruhr, Mülheim
Kooperation mit dem FFT Düsseldorf

Marie und Margret sind beste Freundinnen – sie teilen eine Wohnung und ihr Leben, auch wenn Franz Woyzeck, ihr Nachbar, dazukommt und sich in Marie verliebt. Marie und Woyzeck – eine Liebe, die zwei sehr unterschiedliche Menschen zusammenführt und die sich dann verschiebt, fast unmerklich, stumm – bis sie in roher Gewalt endet. Marie, Margret und Woyzeck – die Geschichte eines Beziehungsgeflechts, die unsere Vorstellungen von Liebe, Freundschaft und Fürsorge befragt.

Diese Woyzeck-Überschreibung rückt die Perspektive auf den Alltag und die Lebenswelt junger Menschen und stellt dabei die wesentlichen Fragen, die schon in Büchners ambivalenter Woyzeck-Figur von 1836 angelegt sind. Heute sind sie aktueller denn je: Was lässt Männer zu Tätern werden? Nach welchen Vorstellungen von Beziehungen leben wir? Ist eine andere Sprache als die der Gewalt möglich?

Auszug aus der Begründung der Auswahljury:

„Die Überschreibung von Glossy Pain gibt dem Stück WOYZECK eine neue Erzählperspektive, die Perspektive von Marie, wodurch es zu einem radikal feministischen WOYZECK wird, das mit einem beeindruckenden Abschlussmonolog endet."

In der Inszenierung WOYZECK vom Theater an der Ruhr Mülheim begegnet den Besucher*innen ein in die Gegenwart übertragener Woyzeck. Die Zuschauenden erhalten direkte Einblicke in das Leben von Marie und ihrer Freundin und dem im gleichen Haus lebenden Woyzeck. Marie und ihre Freundin leben gemeinsam in der WG, in der sie Yoga oder Musik machen, gemeinsam kochen und das Leben genießen. Woyzeck, der neu in das Haus ziehende Nachbar verliebt sich schnell in Marie. Die Beziehung beginnt einfühlsam und liebevoll, nimmt aber eine Wendung, als Marie Woyzeck ihr Verständnis von Beziehungen verdeutlicht. Für Marie ist es wichtig frei zu sein und niemandem zu gehören. Woyzeck habe keinen alleinigen Anspruch auf sie. Diese Positionierung wird Marie am Ende zum Verhängnis. Im Zentrum des Stückes steht der kritische Zusammenhang zwischen Beziehung und Eigentum und es werden alternative Beziehungskonzepte verhandelt, dessen theoretischer Überbau das Buch „Radikale Zärtlichkeit“ der Autorin Şeyda Kurt bildet. Die Überschreibung von Glossy Pain gibt dem Stück WOYZECK eine neue Erzählperspektive, die Perspektive von Marie, wodurch es zu einem radikal feministischen WOYZECK wird, das mit einem beeindruckenden Abschlussmonolog endet. Mit Musik und großflächiger Videoprojektionen werden eine junge, heutige Atmosphäre erzeugt, die das Stück noch stärker in die Gegenwart übertragen lässt.

Das Theater an der Ruhr in Mülheim ist ein Ort der Begegnung und des Dialogs. Ein Haus, das offen ist für jeden. Seit der Gründung 1980 stellen die künstlerische, strukturelle und ökonomische Organisation ein einzigartiges Modell in der Theaterlandschaft dar. Mit dem Jungen Theater an der Ruhr wendet es sich mit speziellen Inszenierungen, theaterpädagogischen Angeboten und Spielwerkstätten insbesondere an junge Menschen.

Termine

So., 02.06.2024

18:00 Uhr

Hinweis:

In der Inszenierung werden großflächige Videos mit schnellen Schnitten und Lichtimpulsen eingesetzt, die bei Menschen mit Epilepsie photosensitive epileptische Anfälle auslösen können.

Zugang

done Öffentlich | 15+

Spielort

pin_dropGrillo Theater, Essen

Dauer

110 Minuten

Theater

Theater Mülheim an der Ruhr, Kooperation mit dem FFT Düsseldorf

www.theater-an-der-ruhr.de

Video

Produktion

Theater an der Ruhr, Mülheim
in Kooperation mit dem FFT Düsseldorf

frei nach Georg Büchner
eine Überschreibung von Glossy Pain

Regie: Katharina Stoll
mit: Amanda Babaei Vieira, Riah Knight, Joshua Zilinske
Musik / Komposition / Sounddesign: Hannes Gwisdek
Musik / Komposition: Riah Knight
Video: Sebastian Pircher
Bühne und Kostüm: Wicke Naujoks
Kostüme: Heinke Stork
Requisite: Bekim Aliji
Dramaturgie: Constanze Fröhlich
Regieassistenz: Julia Boxheimer, Wisam Atfah
Abendspielleitung und Übertitelung: Hannah Köhler und Lara Marquardt
Hospitantin: Ines Thöle
Theaterpädagogik: Julia Meschede

Aufführungsrechte: beim Theater

gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Presse

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